„Wir erfahren starke Unterstützung“

WALDKIRCH/ELZTAL. Der Förderverein Krankenhaus Waldkirch wendet sich derzeit mit Infoständen an die Bürgerinnen und Bürger und plant, in möglichst alle Gemeinden im Zweitälerland
zu kommen. Worum es dem Verein geht, hat Dorothea Scherle den Vorsitzenden Karlfranz Koehler gefragt.

BZ: Herr Koehler, was hat der Verein vor?
Koehler: Das Waldkircher Krankenhaus wurde vor der Schließung bewahrt. Einen großen Anteil daran hatte das gemeinsame Engagement der Elztäler Bevölkerung, zum Beispiel durch mehr als 20 000 Unterschriften. Der Förderverein hat sich zur Aufgabe gemacht, das bürgerschaftliche Engagement lebendig zu halten, mit dem Ziel, das Waldkircher Krankenhaus zu sichern. Unsere Mittel sind: 1. Information und Aufklärung, zum Beispiel durch Fachvorträge wie aktuell mit Dr. Meyer-Blankenburg. Nacheinander werden so die Leistungsmöglichkeiten des Krankenhauses dargestellt. 2. Infostände in allen Elztäler Gemeinden machen wir, um mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten. 3. Der Förderverein pflegt den Kontakt zu den Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen, immer mit dem Ziel, die Notwendigkeit der „kleinen Krankenhäuser im ländlichen Raum“ im Bewusstsein zu halten. Jetzt haben wir die Bundestagskandidatinnen und -kandidaten des Wahlkreises angeschrieben und durchweg positive Antwort erhalten. 4. Im Rahmen unserer Möglichkeiten wollen wir kleinere Projekte derWaldkircher Klinik auch finanziell unterstützen. 5. Zu dem Förderverein gehören nicht nur Waldkircherinnen und Waldkircher. Alle Elztal-Gemeinden sind einbezogen, so auch bereits mehrere Bürgermeister. 6. Inzwischen sind landes- und bundesweit Kontakte zu den Initiativen „Rettet unsere Krankenhäuser“ und „Gemeinwohl in Bürgerhand“ aufgenommen worden.

BZ: Warum ziehen Sie gerade jetzt durchs Elztal?
Koehler: Alle Gemeinden im Elztal zu besuchen, war von Anfang an geplant, schon bei der Gründung am 5. März 2020. Aber da kam Corona dazwischen. Deshalb mussten wir unsere „Tournee“
unterbrechen. Inzwischen hatten wir Infostände in Kollnau, Simonswald und Elzach. Hier kam aktuell die Bundestagswahl als Thema dazu.

BZ: Wie reagieren die Menschen vor Ort?
Koehler: Ausschließlich positiv. Die drohende Schließung ist in den Köpfen der Menschen noch sehr präsent. Fast jeder Standbesucher erzählte uns von Verbindungen zum Waldkircher Krankenhaus, von eigenen Erlebnissen und Erfahrungen. Wir erfuhren starke Unterstützung, oft sogar Dankbarkeit, dass sich Menschen weiter um eine sichere, verantwortungsvolle Gesundheitsversorgung auf dem Land kümmern. Von einzelnen Bürgern erhielten wir zum Teil großzügige Spenden.
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Karlfranz Koehler ist Allgemeinmediziner und praktizierte von 1982 bis 2010 in Gutach.

Der Vortrag „Das Leistungsspektrum der Inneren Medizin im Waldkircher Krankenhaus, BDH-Klinik“ von Hans Meyer-Blankenburg ist am 28. September, 19.30 Uhr im Waldkircher Katholischen Gemeindezentrum.