27.08.2024
In der Inneren Medizin an der BDH-Klinik Waldkirch werden moderne diagnostische Verfahren wie die Kontrastmittelsonographie, auch CEUS (contrast enhanced ultrasound) genannt, eingesetzt. In der konventionellen Sonografie (Ultraschall) werden Schallwellen durch Gewebe und Organe reflektiert und zu einem Bild umgewandelt. Die Kontrastmittelsonografie verbessert die Darstellung der geschallten Gewebe und Organe durch die Gabe von Kontrastmitteln.
Gewebsveränderungen wie zum Beispiel entzündliche Prozesse oder Durchblutungsstörungen ebenso wie Tumore innerer Organe wie Leber, Nieren, Milz, Bauchspeicheldrüse und Herz sind auf diese Weise präziser erkennbar und können deshalb mittels Kontrastmittelsonografie besser diagnostiziert und beurteilt werden. Die Kontrastmittel-Sonografie gilt deshalb als ähnlich aussagekräftig wie eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT).
Das Kontrastmittel, das bei einer Kontrastmittel-Sonografie verabreicht wird, unterscheidet sich von Kontrastmitteln, die in anderen Untersuchungsmethoden wie Angiografie, CT oder MRT eingesetzt werden und dort mit Risiken für die Niere, Schilddrüse oder auch allergischen Reaktionen einhergehen können. Das Kontrastmittel in einer Kontrastmittelsonografie besteht aus einer Lösung mikroskopisch kleiner Mikrobläschen, die mit einem ungiftigen und sehr stabilen Gas gefüllt sind. Dieses Gas wird auch für andere medizinische Zwecke wie beispielsweise in der Augenchirurgie verwendet. Die Mikrobläschen dienen im Blutstrom als Reflektoren und damit der Verstärkung des im Ultraschall gesendeten Echosignals um ein Vielfaches. Stark durchblutete Areale werden mit einer hohen Dichte an Mikrobläschen stark reflektiert und im Vergleich zum umliegenden Gewebe somit deutlicher unterscheidbar.
Nachdem das Kontrastmittel in sehr geringer Dosis (wenige Mililiter) intravenös verabreicht wurde, erhöhen die Mikrobläschen bis zur Abatmung über die Lunge die Echogenität des Blutes. Über den Blutstrom gelangen die Mikrobläschen zunächst zu den untersuchten Organen und Geweben und schließlich in die Lunge. Wenige Minuten nach der Injektion ist das Gas bereits nahezu vollständig abgeatmet. Das eingesetzte Kontrastmittel belastet weder Schilddrüse noch Nieren, sodass es auch bei Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener Nieren- oder Schilddrüsenerkrankung eingesetzt werden kann. Unerwünschte Wirkungen wie allergische Reaktionen sind bei dieser Untersuchungsmethode sehr selten und nicht abhängig von Allergien gegen CT- oder MRT-Kontrastmitteln.
Die echosignalverstärkte Sonografie der Leber greift auf Kontrastmittel mit Mikrobläschen in der Größe von 1-10 μm zurück. Sie kommt beispielsweise zum Einsatz, wenn es um die Charakterisierung einer Tumorart geht. Das heißt, wenn ohne interventionellen Eingriff wie eine Leberpunktion zwischen gutartigen (z.B. Hämangiom, fokale noduläre Hyperplasie - FNH, Adenom) oder bösartigen („Leberkrebs“ oder hepatozelluläres Karzinom - HCC, Gallengangkarzinom oder cholangiozelluläres Karzinom - CCC, Metastasen von Tumoren außerhalb der Leber) Lebertumoren unterschieden werden soll. Da viele Lebertumore charakteristische Duchblutungsmuster aufweisen, ist die Kontrastmittelsonografie besonders geeignet, um diese sichtbar zu machen und die Art eines Tumors zu bestimmen. Auch entzündliche Prozesse (z.B. Abszesse) kann eine Kontrastmittel-Sonografie sehr gut darstellen. Sie ist darüber hinaus bestens geeignet für Verlaufskontrollen. Die gesamte Untersuchung dauert nur wenige Minuten. "Die Kontrastmittel-Lebersonografie ist eine tolle moderne fast komplikationsfreie Methode für die Abklärung von Raumforderungen, die im Zweifelsfall unter Sicht problemlos punktiert werden können.‘‘, so Gastroenterologe Dr. med. Al Kutaifan, der diese Untersuchungsmethode an der BDH-Klinik Waldkirch durchführt.
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