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COVID - Eindrücke einer Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivmedizin

15.12.2020

„Von einem Tag zum anderen mussten wir auf den Anstieg der Corona-Fälle reagieren und sämtliche geplanten Operationen absagen. Eine Station wurde zur Corona-Station (wie im Frühjahr) umfunktioniert, die gesunden Patienten wurden auf die Nachbarstation verlegt."

COVID - Eindrücke einer Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivmedizin


"Da ich zurzeit nicht im OP sein kann, bot ich aufgrund des erhöhten Personalausfalles meine Unterstützung für das Wochenende an. So war ich heute Morgen zum ersten Mal auf der COVID-Station im Einsatz. Gegenwärtig versorgen wir 12 Patienten, Tendenz steigend! Hier nun meine Eindrücke: Nach einer kurzen Übergabe und Einweisung (korrektes Anziehen und Ausziehen der Schutzmaßnahmen) ging es los! Schwerst-Intensivpflegepatienten mussten gewaschen (nur das Wichtigste, da es für mehr keine Zeit gab und dies mehrmals am Vormittag wegen Inkontinenz), gebettet und gelagert werden (Vermeidung von Dekubitus). Medikamentengabe, Vitalparameter messen und zuletzt Essensgabe (Frühstück und Mittagessen) und immer wieder erschien auf dem Display der Rufanlage: Zimmer 127, 136...etc. was ein erneutes Umkleiden bedeutete. Zwischendurch noch einen sterbenden Patienten in ein Einzelzimmer verlegen, um den Angehörigen einen würdigen Abschied zu ermöglichen, die Angehörigen im Empfang nehmen und Anleiten beim korrekten Anziehen der Schutzmaßnahmen, dann Begleiten ins Zimmer des Sterbenden, ein kurzes Innehalten ...!! Und dies alles unter den Corona Schutzmaßnahmen: Was dies bedeutet möchte ich kurz schildern: Zuerst Händedesinfektion, über die FFP2-Maske eine NMS-Maske anziehen, Einmalkittel anziehen und zuknoten, Einmalhandschuhe anziehen, Daumen durch den Kittel drücken damit der Kittel nicht verrutscht, zweiten Kittel anziehen, da der erste sehr dünn ist, zweites Paar Handschuhe anziehen, Haube, dann zuletzt Schutzbrille! Diese Prozedur musste ständig wiederholt werden (ca. 15-mal nur an diesem Morgen)
Zuhause angekommen lasse ich den Tag Revue passieren: Es ist großartig, welche enorme Leistung unsere Kollegen*innen unter den Covid-Bedingungen jeden Tag erbringen. Es ist ein extremer Spagat unter diesen Bedingungen den Patienten und den Anforderungen gerecht zu werden und es bleibt leider wenig Zeit für nötige Zuwendung. Dabei spürt man, wie sehr die Angehörigen fehlen und das Pflegepersonal diese Lücke nicht füllen kann, das hat mich traurig gestimmt! Ich kann nicht verstehen, weshalb unsere Kollegen* innen, die unter diesen Bedingungen arbeiten, keine Anerkennung („Corona-Bonus“) bekommen haben.
Ja , ich weiß als kleines Krankenhaus haben wir die Vorgaben vom Land knapp verfehlt. Ist diese großartige Leistung, welche die Kolleg*innen Tag täglich erbringen, deshalb weniger wert?"

Das Bild zeigt Bénédicte Franki mit ihrer Kollegin Nadja Schwendemann in der BDH-Klinik Waldkirch

BDH-Klinik Waldkirch gGmbH • Heitere Weg 10 • 79183 Waldkirch • Telefon 07681 - 208 - 0
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